Sonntag, 24. Januar 2016

BLUBOO Xtouch im Test – Teil 3: Prozessor, Display, Betriebssystem & Apps

Eigentlich hätte das hier der zweite Teil vom Testbericht werden sollen, aber dann löste sich die Kunststoff-Abdeckung der 13 Megapixel Kamera auf der Rückseite und ich habe einen Zwischenbericht eingeschoben. Jetzt wurde das Gerät ausgetauscht, obwohl es "nur" ein gewonnenes Smartphone ist, also alles im grünen Bereich. Hoffentlich lernt BLUBOO daraus und tauscht bei zukünftigen Modellen die Kunststoff-Abdeckung gegen ein Sapphirglas aus, den ansonsten zerkratzt die viel zu schnell – da werde ich dann beim Test der Kamera im vierten Teil ganz besonders darauf achten.

Sofern nicht jetzt wieder etwas Unerwartetes dazwischen kommt widme ich mich diesmal dem Prozessor, dem Display, dem Betriebssystem und den vorinstallierten Apps.

Hier aber erst einmal eine ...

Übersicht

... der bereits geschriebenen Teile:

 

Update zum Problem mit der Kamera-Abdeckung

Falls ihr meine Updates im zweiten Teil verpasst habt, hier noch einmal die Zusammenfassung: Mein ungenau verarbeitetes BLUBOO Xtouch ging am 01.12.2015 zurück an Android-Hilfe.de, wo es am 02.12.2015 in Empfang genommen worden ist. Am 14.12.2015 habe ich eine Trackingnummer erhalten, die aber am gleichen Tag noch kein Ergebnis geliefert hat. Es wurde dennoch an dem Tag von BLUBOO aus Shenzhen abgeschickt und konnte – nach einem ca. einwöchigen Verwirsspiel, wo das Gerät denn abgeblieben ist – schließlich am 09.01.2016 beim Zollamt gegen eine Gebühr von etwas mehr als 30,- Euro abgeholt werden.

Deswegen geht der Test nach mehr als einem Monat Pause hier mit dem dritten Teil weiter und zwar mit dem ...

Prozessor

Der MediaTek MT6753 Octa-Core – also acht Kerne, die mit 1.3GHz getaktet sind – sorgt für ein weiches Scrolling im Browser. Bei den einzelnen Homescreens funktioniert es ohne jegliche Verzögerung und der Touchscreen reagiert sehr schnell auf Eingaben. Auch das Zoomen in der Galerie geht ohne Probleme von der Hand und ein direkt nach dem ersten Einschalten installierter AnTuTu Benchmark (v6.0.1) liefert eine Punktzahl von 47.922


Dies ist natürlich nur ein theoretischer Wert, da Benchmarks halt nur Benchmarks sind. Es soll euch aber helfen, dieses Gerät mit anderen zu vergleichen. Und nein, ich habe nicht den Flugmodus eingeschaltet und das Gerät auch nicht in den Kühlschrenk gelegt, um den Wert nach oben zu schrauben. Wer aber dennoch vergleichen will, mein üblicherweise genutztes – und demzufolge mit Apps vollgestopftes – iPhone 5S liefert einen Wert von 62.824. Um ehrlich zu sein hat man den Unterschied von knapp 15.000 Punkten zum iPhone auch gesehen, die gerenderte 3D-Welt ruckelte doch mehr beim BLUBOO Xtouch; beim Spielen von Need for Speed: Most Wanted oder auch GT Racing 2 ist mir aber keine Verzögerung aufgefallen, deswegen kann man Benchmark-Programme in meinen Augen nicht mit Alltags-Situationen vergleichen.

Von daher widme ich mich jetzt einem der wohl wichtigsten Elemente, dem ...

Display

Es löst mit 1.920 x 1.080 Pixels bei eine Bildschirmdiagonale von 5,0 Zoll auf, das entspricht 441 ppi (Pixel per Inch), d.h. man sieht keine Pixel mehr, auch nicht, wenn man ganz nahe heran geht. Geschützt wird es mit Gorilla Glass 3, was angeblich Glasbrüche um 60% verringern soll. Dieses ist am Rand abgerundet – nennt sich bei BLUBOO 2,5D – und soll so das Gefühl beim Anfassen am Rand angenehmer machen, da scharfe Kanten wegfallen.


Auch bleiben schwarze Flächen wirklich schwarz, d.h. die Pixel werden nicht aktiviert. Ebenso kann es bei der Blickwinkelstabilität überzeugen. Selbst wenn man sehr flach von der Seite auf das Display schaut, gibt es keine Farbverfälschungen oder Auswaschungen.

Die Gleitfähigkeit des Displays ist gut und Befehle werden umgehend umgesetzt. Selbst wenn man etwas schneller tippt, bleibt es nicht hängen.

BLUBOO hat dem Display sogar noch eine Schutzfolie spendiert, die bei meinem Austauschexemplar leider nicht sehr gut aufgebracht war und eine kleine Blase mitten auf dem Display hatte. Ich frage mich nur, warum eine Schutzfolie, wo doch Gorilla Glas kratzfest ist?

Betriebssystem

Ausgeliefert wird das BLUBOO Xtouch mit Android 5.1 Lollipop, BLUBOO plant aber, es kompatibel für alternative Betriebssysteme – wie CyanogenMod, MIUI oder Flyme – zu machen. Mal sehen, ob sie tatsächlich ihr Wort halten, bisher kann ich jedenfalls noch nicht mal das Xtouch bei XDA-Developers finden.


Um zu sehen, wie sicher diese Version gegenüber Angriffen ist, habe ich den Stagefright Detector laufen lassen, aber hier hat BLUBOO ganze Arbeit geleistet.


Beim ersten Starten sieht man die typische Android Oberfläche mit den fünf Homescreens.Diese kann man reduzieren, in dem man dort abgelegte Apps oder Widgets löscht oder auf andere Bildschirme verschiebt.




Unten in der "AppDrawer"-Leiste können beliebige Apps abgelegt werden, die dann auf jedem Homescreen zur Verfügung stehen. Hier hat BLUBOO das "Telefon", die "Kontakte", "SMS/MMS" und den "Browser" vorinstalliert, diese lassen sich jedoch nach eigenen Wünschen und Vorlieben verändern.

Oben die Google-Suchleiste lässt sich nicht löschen, sie ist auf jedem Homescreen zu sehen, wo man jeweils Apps und/oder Widgets in einer 4 x 4 Kachel ablegen kann.

Nutzt man das Gerät nicht, so schaltet sich nach einer in den Einstellungen festlegbaren Zeit das Display ab. Durch drücken des Ein-/Aus-Schalters kommt man in den Lock-Screen, der so aussieht, wie man es von anderen Android-Geräten gewohnt ist.


Wichtige Mitteilungen – wie verpasste SMS oder ob das Gerät geladen wird – werden in der Mitte zwiscehn dem Datum und dem (englischen) Hinweis, wie das Gerät zu entsperren ist, angezeigt.

Mit Wischen nach Rechts kann man den Bildschirm entsperren und landet – ggf. nach einer Passwortabfrage (hier kann man dann auch den Fingerabdrucksensor nutzen) – im Homescreen

Apps

Durch Tippen auf die sechs schwarzen Punkte im weißen Kreis in der Mitte der "AppDrawer"-Leiste auf dem Homescreen kommt man in das App Menü und findet dort die Apps in einer 4 x 5 Kachel angeordnet. Folgendermaßen sieht es aus, wenn man das Gerät zum ersten Mal startet:


Warum müssen die Hersteller eigentlich dem Käufer immer Apps vorinstallieren, die dieser unter Umständen gar nicht haben möchte? Beim BLUBOO Xtouch sind das erfreulicherweise nur zwei Apps:
  • Facebook -> Soziales Netzwerk
  • Xender -> App- und Video-Sharing-Tool
Facebook lässt sich komplett deinstallieren, Xender leider nur deaktivieren – wie die Screenshots zeigen. Bei einem bereits eingebauten RAM von 32 Gigabyte ist das jedoch nicht so dramatisch, denn die App belegt nur ca. 25 Megabyte.


Wenn man sein Gerät aber rootet, dann lassen sie sich entfernen. Warum halten uns Smartphone-Hersteller nicht für mündig genug, selbst zu entscheiden, welche Apps wir nutzen wollen?

Weiter geht es mit ...


Wenn es etwas gibt, was ich für euch näher in Augenschein nehmen soll, dann schreibt mir das doch bitte in den Kommentaren.