Sonntag, 19. Juni 2016

BLUBOO Xtouch im Test – Teil 5: Der Akku, der Speicher und das Fazit

Der Test nähert sich langsam – ja, ich weiß, SEHR langsam – aber sicher seinem Ende zu. In diesem Teil werde ich näher auf den Akku eingehen, den Fingerabdrucksensor testen und bewerten, etwas über die Speichergröße des Geräts sagen und dann mein Fazit abgeben. Dort entscheidet es sich, ob das BLUBOO Xtouch mein Gütesiegel erhät oder nicht.

Nach einem mittlerweile fast insgesamt einem halben Jahr in Nutzung – glaube ich – eine qualifizierte Aussage treffen zu können, ob es sich lohnt, das Smartphone zu kaufen oder ob es besser ist, sich doch nach einer Alternative umzusehen, denn schließlich gibt es ja noch einige andere China-Smartphone Hersteller.

Wie gewohnt aber erst einmal wieder die ...

Übersicht

... der bereits geschriebenen Teile:

 


 

Viel bleibt mir nicht mehr zu schreiben, aber dennoch über etwas sehr Essentiellemfürt ein Smartphone, nämlich dem ...

Akku

Um ihn mit seinen 3.050 mAh zu testen hatte ich zuerst das BLUBOO Xtouch im Dauereinsatz und zweieinhalt Stunden lang Marvel Future Fight gespielt.


Wie ihr den Screenshots entnehmen könnt ging dabei der Akku linear auf 21% herunter, nach spätestens einer weiteren dreiviertel Stunde hätte sich das Gerät von alleine abgeschaltet. Bei Dauernutzung reicht der Akku also gerade mal 3¼ Stunden.

Und natürlich habe ich auch das andere Extrem getestet und das BLUBOO Xtouch nur als Wecker genutzt, d.h. es lag die ganze Zeit im Standby immer an der selben Stelle und wurde nicht wirklich genutzt.


Man sieht ziemlich gut, dass es bei Nichtnutzung ungefähr eine Woche durchhält und das nachdem ich es jetzt schon mehr als vier Monate genutz habe, der Akku also nicht mehr neu ist und er deshalb sein volles Potential nutzen kann.

Woher die beiden Einbrüche kommen kann ich nicht sagen, muß an der Energiesteuerung des Gerätes selbst liegen, da man ja eindeutig sieht, dass das Display die ganze Zeit über aus war.

BLUBOO verspricht auf seiner Xtouch Webseite eine Standby-Zeit von 775 Stunden, was etwas mehr als 32 Tagen entspricht, während ich gerade mal auf ca. 170 Stunden komme, also weniger als ein Viertel von dem, was der Hersteller angibt. Zieht selbst eure Rückschlüsse, was das für Werbeversprechen in Bezug auf die Realität bedeutet.

Speicher

Das BLUBOO Xtouch hat 32 Gigabyte RAM Speicher verbaut, diesen kann man zusätzlich durch eine Speicherkarte problemlos erweitern. Da ich mit Smartphones aufgewachsen bin, die 8 GB RAM – oder noch weniger – hatten und ich unterwegs keine Musik höre – die man sowieso besser auf einer Speicherkarte unterbringen sollte – und selbst mit drei installierten Navigations-Apps – und zwar
inklusive der vollständigen Karten – ruckelt da nichts bzw. wird durch längere Nutzung am Stück auch nicht langsamer, von daher bin ich der Meinung, dass der Speicher mehr als ausreichend ist.

Verbindungen

Um mit der Außenwelt in Kontakt zu treten kann man unterwegs Internet über LTE nutzen und hier bringt das BLUBOO Xtouch alles mit, was man braucht. Es werden die Bänder 800, 1.800, 2.100 und 2.600 unterstützt.

Den Standort ermittelt man mit Hilfe von GLONASS und GPS, welches sehr schnell geht. Ich hatte keine Probleme damit, meinen Standort direkt nach dem Aupacken – ohne eingelegte SIM-Karte(n), also nur über WLAN – in der Wohnung – wo man keine Satelliten sieht – bis auf wenige Meter genau zu bestimmen.

Deshalb weiter zum WLAN, das unterstützt den n/g/b/a Standard und funkt im 2,4 GHz Band.


Auch hier gibt es nichts zu meckern, die Verbindung war stabil und die Daten wurden entsprechend schnell heruntergeladen.

Fingerabdrucksensor

Das BLUBOO Xtouch hat einen Fingerabdrucksensor, welcher bis zu fünf verschiedene Finger einlesen kann, aber die Prozedur dauert erstens viel länger als bei meinem iPhone 5S – zur Erinnerung, das war die erste Generation, die damit ausgestattet war – und zweitens ist dieser sehr empfindlich, wie man den Finger darauf hält. Hat man ihn zum Einlesen quer drauf gehalten, so kann man das Xtouch nicht entsperren, wenn man ihn nun hochkant darauf legt. Und selbst bei einer Abweichung von wenigen Grad erkennt der Sensor den Finger nicht mehr.

Also da muss BLUBOO unbedingt nachbessern, ich habe in der Regel so um die zehn Versuche gebraucht, bis mein Finger erkannt worden ist und das selbst nachdem ich wußte, wie empfindlich das BLUBOO Xtouch auf die Positionierung reagiert.

Da jetzt - meiner Meinung nach - alle wichtigen Punkte angesprochen worden sind möchte ich den Test mit dem ...

Fazit

... abschließen. Für mich stellt sich hier die Frage: Würde ich das Gerät einem Kumpel empfehlen, der ein neues Handy sucht? Kann ich die Frage mit "Ja" beantworten, so bekommt es das Gütesiegel, lautet die Antwort "Nein", so sollte er/sie lieber zu einem anderen Smartphone greifen.

 Fassen wir die positiven und negativen Punkte des Tests noch einmal zusammen:

Positiv Negativ
  • Octa-Core Prozessor mit 1,3GHz mehr als schnell genug 
  • Zwei SIM-Karten und zusätzlich eine Micro-SD Speicherkarte gleichzeitig einsetzbar
  • So gut wie keine Bloatware installiert, die sich dann auch noch deinstallieren lässt
  • 32GB RAM Speicher mehr als ausreichend groß
  • RAM durch Speicherkarte zusätzlich erweiterbar
  • Wird mit Android 5.1 (Lollipop) ausgeliefert, keine Ankündigung, wann mit Android 6.0 (Marshmallow) gerechnet werden kann
  • Trotz Kamera mit 13 Megapixel werden Fotos und Videos draußen in hellen Bereichen überbelichtet und im Schatten unterbelichtet 
  • Die Verarbeitung der Kamerabdeckung, die beim ersten Gerät abgefallen ist und dann noch aus Plastik und nicht aus Glas war
  • Audio mit eingebautem Lautsprecher sehr blechern
  • Telefonieren klingt auch etwas blechern
  • Akku mit 3.050 mAh zu klein
  • Fingeabdrucksensor sehr intolerant gegenüber falscher Fingerhaltung

Wie ihr an der Auflistung sehen könnt, gibt wesentlich mehr es mehr negative Punkte als positive,
von daher möchte ich darauf verzichten, dem BLUBOO Xtouch das Gütesiegel zu verleihen, da die negativen Punkte in relevanten Bereichen wie z.B. dem Betriebssystem, der Kamera, dem Klang und dem Akku liegen. Einem Freund würde ich das Gerät jedenfalls nicht empfehlen. Es kostet zur Zeit um die 160,- Euro, für den gleichen Preis bekommt man – meiner Meinung nach – bessere China-Geräte von z.B. Elephone, Huawei oder Xiaomi.

Ich hoffe, euch hat der Test gefallen. Schreibt mir doch mal eure Meinung dazu oder dem Gerät in den Kommentaren!